Am Morgen im Hotel, es war Ostern,
wartete ich mit Geduld auf das Brot aus dem Toaster,
nahm dann ne Konfitüre und strich sie mit viel Elan,
auf das Brötli, auf das ich gewartet zahm.
Biss hinein und war sehr erschrocken,
dieser Geschmack haute mich fast aus den Socken,
Orangengeschmack so grusig und bitter,
meine Augen werden echt im Alter nicht fitter.
Wollte nämlich Aprikosenkonfi aufs Brötli streichen,
meine Sicht war eingeschränkt, schien nicht zu reichen.
War mit Sonnenbrille drinnen, ist halt auch nicht ideal,
ein Griff daneben, in diesem Fall.
Das nächste Fiasko, ihr könnt es euch denken,
kam mit nem Jogurt, ach Gott, es ist kaum auszudenken.
Denn wiederum hatte ich mich vergriffen,
hatte die Augen doch extra fest zusammengekniffen.
Trotzdem hatte ich Ziegenjogurt aus Versehen genommen,
war das saugrusig, bald wär’s mir hochgekommen.
Ass dann mit verkniffenen Augen fest,
so weit ich’s konnt, verdaute den Rest.
Weiter ging’s mit einer Taube,
sass sie doch andauernd über mir im Baume.
bewarf mich mit Stecklein gleich mehrmals exakt,
da war ich weg, bevor sie plötzlich noch auf mich kackt.
Sie hatte nämlich dieses Stechen in den Augen,
dich erwisch ich schon noch, du kannst es ruhig glauben.
Machte mir richtig fest Schiss,
platzierte andauernd ihr Arsch über mir am Tisch.
Morgen werde ich sie sicher nicht grüssen
und ihr den Tag versüssen.
Sitze am Tisch ohne Baum in der Nähe
und tu scheinheilig, als wenn ich sie nicht sähe.
Mal gucken, ob das wirkt
oder ob es Tücken in sich birgt.
Zur Not platziere ich die Serviette
auf meinem Haupt,
damit sie mich nicht erkennt,
das sei mir erlaubt.
Vielleicht nehme ich dann auch die richtige Brille,
damit ich was sehe im Dunkeln drinnen,
erwische dann sicher was Gutes,
ja, für morgen bin ich guten Mutes.
Zeit
Gerade ist unser Sohn im Training und mein Mann in der Gärtnerei. Es ist ruhig im Haus. Ich hänge in unserem Stuhl am Esszimmertisch und hämmere auf den Tasten herum. Ich hänge gerne im Stuhl herum. Das sieht nicht sehr elegant aus, aber manchmal muss das einfach sein.
Die Hosen sind etwas eng und quetschen meinen Bauch. Das ist ehrlich gesagt etwas unbequem, aber ich bin gerade zu faul mich umzuziehen. Nun lege ich meine Beine auf den Stuhl gegenüber. Das ist gut. Es quetscht nicht mehr.
Ich habe Zeit. Um genau zu sein etwa noch eine halbe Stunde, dann wird mein Mann mit den gekauften Blumen und Pflänzchen auftauchen und mir wie ein kleines Kind alles ganz genau erklären, wobei ich sehr interessiert sein werde, um nach einer Minute alle Namen und Eigenheiten der Pflanzen vergessen zu haben. Ich finde, es reicht wenn einer es weiss. Mein Hirn hat sowieso eine Namenmerkstörung. Ich kann mir sehr gut Zusammenhänge merken, wenn ich sie verstehe, aber mit den Namen ist das so eine Sache. Ich verrate nun im gleichen Atemzug gerade noch meine zweite grosse Schwäche. Mein Orientierungssinn ist absolut miserabel. Ich kann schon zum tausendsten Mal in einem Laden gewesen sein und laufe regelmässig in die falsche Richtung wenn ich raus komme.
Wenn ich alleine unterwegs bin, bleibt mir nichts anderes übrig als auf meiner zweiten Schwäche aufzubauen. Ich merke mir Namen von Geschäften, von Restaurants oder Strassen. Leider ist es immer wieder fatal, wie schlecht diese Methode wirkt.
Als Sicherheit schaue ich immer, dass mein Handy geladen ist, damit ich die Karte einschalten kann. Mein Standort wird dann übernommen und kann mich in einer Stadt zu einem gewissen Punkt zurückführen lassen. In einem Laden komme ich mit dieser Methode nicht weit. Meist laufe ich ganz selbstsicher herum, obwohl es in mir drin kribbelt und ich eigentlich keine Ahnung habe wie viele Rolltreppen ich nun noch nehmen muss oder so. Zum Glück bin noch nie verloren gegangen und musste mich selber ausrufen lassen!
Männer waren ausgeflogen,
hab mich dem Sportprogramm nicht entzogen.
Gab Gas und machte Muskelaufbau pur,
ja, da bin ich mega stur!
Nach Dellencreme knall ich mich hin,
da ich nun etwas müde bin.
Der Kühlschrank lockt und schreit,
fürs Fressen bin ich nun bereit!
Zumba
Gestern war ich das erste Mal im Zumba. An diesem Boom kommt man wahrscheinlich nicht vorbei und ich hatte die Gelegenheit es auch einmal auszuprobieren. Ausserdem ist es wichtig den Fledermausarmen und der immer dicker werdenden Ansicht von Hinten vorzubeugen. In einem gewissen Alter, genau gesagt mit 39 ½ Jahren, ist die Schlacht schnell verloren. Da ich im Moment nach jeder Joggingeinlage in der Nacht Hüftschmerzen habe und ein Bein nicht mehr auf die Seite legen kann, ist wohl eine Änderung im Sportprogramm angesagt.
Also stand ich vor diesem Riesenspiegel und traute mich kaum hinein zu schauen. Nur einen Bruchteil einer Sekunde habe ich es über mich gebracht.
Ich stand also vor dem Spiegel und zuckte mit den Armen und versuchte mir die Schritte einzuprägen. Mit der Zeit ging es.
Als ich aber dann meinen A. drehen sollte und damit zucken, kam ich mir schrecklich blöd vor. Ich musste daran denken, wie mein A. wohl in Zeitlupe aussieht und vermutete, dass dies ein erschreckendes Bild ist. Ich habe einmal einen Mann in Zeitlupe im Fernseher gesehen, der einen Schlagbohrer bediente. Die Arme bewegten sich wellenartig. Unglaublich wie sich das Gewebe dermassen bewegen konnte. Nun stellte ich mir also vor... Ich glaube weiter muss ich nicht erzählen. Das Bild ist schon abschreckend genug.
Also versuchte ich das Zucken so kontrolliert wie möglich auszuführen in der Hoffnung dass niemand in Zeitlupe sehen konnte!
Als ich dann beim Rausgehen in der falschen Kabine verschwand, den falschen Ausgang nahm und den Weg nach Hause kaum mehr fand, wusste ich, dass ich nicht mehr ganz bei Verstand sein konnte. Das Gezucke hatte mich ganz durcheinander gebracht.
Mein Auto hat mir den Weg zum Glück gezeigt. Ich glaube, mein Auto hat mit 7 Jahren schon mehr Verstand als ich!
Nicht leicht, edel und elegant zu wirken
Ist gar nicht so leicht, immer graziös zu erscheinen,
eher ist es mit mir zum Weinen.
Lief ich doch heut so richtig edel,
durch die Hotelhalle eben,
bis ein Mann zu mir trat und leise zu mir sprach.
Ihnen hängt ein Zettelchen hinten raus,
es ist wirklich ein Graus!
War es doch die Etikette so gemein,
von der Unterhose fein,
wollte sich befreien aus der Enge,
sah aus, ob hier ein Schwänzchen hänge.
War das peinlich,
bin ja meist nicht kleinlich.
Das war aber dann schon zu viel
und ich musste mich schnell verziehn!
Meditation mit Tiefenentspannung
Gestern fühlte ich mich schrecklich nervös, etwas gehetzt, weil doch abends die erste Gesangsstunde auf mich wartete. Wie konnte ich auch nur so blöd sein, Gesangsstunden in meinem Alter zu nehmen, dachte ich mir.
Da ich mein Schicksal nun nicht mehr ändern konnte, war es an der Zeit eine kleine Meditationsrunde einzulegen. Zu diesem Zweck hatte ich eine CD gekauft, die mich in den Zustand der Schwerelosigkeit und zur vollständiger Ruhe befördern sollte.
Ich legte mich auf den Boden. Dieser war hart, darum gönnte ich mir ein Kissen und platzierte dieses sorgfältig unter meinen Kopf, wollte ich doch während der Meditation nicht das Gefühl haben, mich noch einmal bewegen zu müssen.
Ich hörte der Stimme zu. Es war angenehm. Ich fühlte, dass sie mich beruhigte.
Nach etwa einer halben Stunde, wahrscheinlich hatte irgendwo ein Hund gebellt oder eine Maus hatte sich gekratzt oder so, schreckte ich auf. Die Stimme sprach immer noch in diesem ruhigen, entspannenden Ton.
Ich verstand nicht, was geschehen war, aber als ich einen Sabber an meiner linken Backe bemerkte, wusste ich, dass ich wohl eingeschlafen sein musste. Da ich beim Schlafen normalerweise nicht sabbere, musste ich mich in einer Art tiefenentspanntem Schlaf befunden haben.
Also ich muss zugeben, die CD ist der Hit und entspannt unglaublich gut!
Geschichte vom kleinen Würmchen
Ein kleines Würmchen,
fiel bei einem Stürmchen,
von einem hohen Türmchen.
Es schrie: Oh wei, oh wei!
Da geschah es,
sein Ei wurde zu Brei!
Da sprach das Würmchen mit hoher Stimme gar,
da geh ich doch lieber zu Spar
und kauf mir dort ein neues Ei
nach dem allerletzten Schrei.
Das Ei war in einer goldenen Farb
von einem Tier, das schon starb.
Genauer gesagt von einem Stier
einem ganz wilden Tier.
Kaum das neue Ei eingesetzt,
fühlte sich Würmchen schrecklich gehetzt.
War plötzlich ganz wild nach Kühen,
so war es doch nicht gewesen - früher.
Es schlich sich auf einen Bauernhof,
fühlte sich dabei schrecklich doof,
machte sich dann,
an Babette heran.
Diese machte leider oh wei,
einen Schritt zurück mitten auf Würmchens Ei,
dieses war gequetscht zu Matsch und Brei!
Würmchen lief so schnell wie möglich weg
und wälzte sich vor Scham im Dreck!
Sinn der Geschichte:
Kauf nie ein Ei von Spar,
da bringst du dich mit deinen Gelüsten um Verstand und in Gefahr,
wie wahr!
Geschichte aus dem Alltag
Nachdem ich nun schon zwei Monate so richtig faul war und mich weder zu einer kleinen Joggingrunde noch ein paar Umdrehungen auf den Pedalen des Fahrrades überwinden konnte, war es an der Zeit den inneren Schweinehund zu überlisten und die Joggingschuhe anzuziehen.
Heute, es war wunderschönes warmes Herbstwetter, machte ich mich also auf den Weg. Ich rannte etwas schneller als mein Gehtempo, aber immerhin ich war unterwegs. Langsam begann der Schweiss zu rinnen. Es fühlte sich ziemlich gut an. Einige Stellen an meinem Körper schienen etwas mehr zu wackeln als sonst und mit der Zeit fingen sie leicht an zu jucken. Das war gut, sollte das Blut diese Schlacken nur holen und abtransportieren, damit ich mein in zwei Monaten angefressenes Fett wieder los wurde.
Der nächste Hügel schien mir etwas steiler als sonst, deshalb erlaubte ich mir ein paar Schritte in einem schnellen Gehtempo, bis mein Herz sich soweit beruhigt hatte, dass ich weiterrennen konnte.
Da geschah es. Eine Parkbank lockte mich zu sich. Ein paar Stretchingübungen waren erlaubt, also krümmte ich mich, zog meine Muskeln in die Länge und plötzlich fand ich mich sitzend auf der Bank wieder. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Es war herrlich. So herrlich, dass ich nicht mehr aufstehen wollte. Da sass ich nun, entzückt über die Welt und ihre wunderbaren Momente, bis ein anderer Jogger an mir vorbei lief, anhielt, mich lange anschaute und sorgenvoll und fragte, ob es mir nicht gut gehe.
Natürlich ging es mir gut, sehr gut sogar!
Habe ich doch heute, etwas unter Druck,
als unser Junge mich mit Hundeaugen angeguckt,
nachgegeben und fuhr die Bande ins Kino,
Verstand doch beim Fahren kein Wort oder so,
was sprechen die für ne Sprache in diesem Alter?
Da komm ich mir ja vor wie ein uralter Falter!
Wurde sie dann ziemlich schnell los, war mir grad recht,
setzte mich in die nächste Beiz, bestellte ne Cola, etwas Zucker bei diesem Stress nur gerecht.
Da sass ich nun und fands etwas peinlich so allein,
welch eine Pein.
Um Zeit zu überbrücken gabs einen Salat,
auf die Cola hin eine Wohltat.
Denn eigentlich mag ich keine Cola, der erste Schluck ist gut, der Rest sosolala!
Nun sitze ich im Kino mit etwa drei Nasen,
komme mir vor wie eine Kuh beim Grasen,
kau auf meinem Kaugummi herum und schau etwas dumm,
die 3 D Brille sitzt auch etwas krumm,
merke auch, sie ist verschmiert, voller Fett,
ach ich glaub, hier wirds sicher noch so richtig nett...