Schon lange schreibe ich Lieder. Bild, Text und Musik bilden für mich eine Einheit und nur vollständig ist es richtig.

Der Klang eines Klaviers schenkt mir Frieden.

Seit ich 8 Jahre alt bin, verbringe ich viel Zeit am Klavier und lasse mich treiben. Das Klavier verbindet mich mit meiner Vergangenheit und mit meiner Zukunft. Es ist ein wichtiger roter Faden, der mich durch mein ganzes bisheriges Leben begleitet hat. Wenn ich aufgeregt bin, wenn ich traurig bin oder wenn ich fröhlich bin, setze ich mich ans Klavier. Es hilft mir zu ordnen, loszulassen oder auch festzuhalten. Manchmal weiss ich nicht mehr, wie eine Melodie entstanden ist. Sie ist einfach da und ich freue mich darüber.



Auf youtube unter Tanja Rhyn Zbinden gibt es unzählige Musikvideos zu entdecken!

Ausschnitt aus meinem Gedankentagebuch:

 

Endlos reihen sich Gedanken aneinander, fliessen zusammen zu einem riesigen See. Jeden Tag füllt sich der Gedankensee, fliesst zum Meer und die Gedanken vermischen sich mit anderem Gedankengut. Schade eigentlich. Manche Gedanken waren gut und es hätte sich gelohnt weiterzudenken.

 

Im Moment versuche ich nicht zu denken. Ich höre Musik. Wenn ich Musik höre, wirklich höre, ist es mir fast unmöglich etwas anderes zu tun. Hören, fühlen und atmen, das ist alles. Musik berührt mich tief. Nebenbei Musik zu hören ist für mich unerträglich- Lärm.

Die Musik spricht eine Sprache, die wir alle verstehen, wenn wir zuhören. Sie versetzt uns in andere Sphären, in andere Zeiten, erinnert uns, lässt uns träumen und schweben und wenn wir Glück haben, dann heben sich die kleinen Haare an unserem Körper für einen kurzen Moment des Glücks.

Ein Moment, in dem es nicht wichtig ist, wie alt man ist, wohin man geht, woher man kommt. Unwichtig ob 7, 38 oder 80 Jahre alt, schön oder nicht schön, unglücklich oder glücklich. Die Zeit bleibt stehen, berührt tief.

 

Die Musik ist aus. Stille. Der Früchtekuchen im Backofen riecht gut. Schöne Stille. Zu lange Musik hören, bereitet mir Schmerzen. Die Gefühle sind zu stark. Plötzlich ertrage ich sie nicht mehr. Die Ruhe geniesse ich dann in vollen Zügen.

Eindrücke an einem Konzertbesuch:
Töne umschlingen meine Sinne, wärmen, erhitzen gar mein Herz, meine Seele, erwecken meinen Geist. Habe das Gefühl zu fliegen inmitten eines Blütenmeeres aus Stimmen, Melodien und Instrumenten. Meine Ohren drohen zu bersten, nicht der Lautstärke wegen, sondern sie sind kaum mehr fähig, alle diese sauberen, reinen Klänge zu ordnen. Gebe nach, fühle nur noch, merke, dass ich mein Gesicht nicht mehr unter Kontrolle habe, merke, dass mein Mund voller Staunen offen ist. Schliesse ihn um zu bemerken, dass er nach ein paar Sekunden meiner Kontrolle erneut entgleitet. Mein Rücken ist durchgestreckt, recke mich der Musik entgegen, höre, fühle ein Stück Paradies und bin unendlich glücklich, leicht und frei. 
Wehmut vermischt sich mit Leidenschaft,
Trauer vereint sich mit Freude Eindrücke und aus Leid wird Glück,
in diesem Moment- jetzt.
Sitze draussen im Halbschatten, geniesse den Kaffee und die Schokolade mit dem Gefühl der Weite in mir, weil ich doch endlich loslassen kann, da heute der erste Ferientag ist....
Musik erklingt und die Bewegungen der Blätter am Baum werden zu einem Tanz. Meine ganze Welt verändert sich in diesem Augenblick mit den ersten Klängen der Musik. Das Gefühl wird farbig. Leicht und fein tanzt es in mir und um mich herum. Ich bin hier und doch nicht mehr. Das Ich verliert an Bedeutung. Die Weite wird endlos, breitet sich wie ein Regenbogen aus - weit weg, in die Vergangenheit und die Zukunft gleichzeitig. Nehme in Gedanken die Seelen, die mich begleiten mit auf den Bogen der Farben. Tanzen gemeinsam auf dem Blau, auf dem Rot. 
Bewegungen vermischen sich mit den Farben, Liebe umgibt alles, leicht berühren Füsse den Boden, um weit hoch zu springen, die Arme wiegen sich hin und her. Lächelnde Gesichter, Freude, Licht und Farben, die Seelen gar vermischen sich mit der Musik. Egal was war, egal was kommt, es ist gut, irgendwie auch unwichtig.  Endlos lang und von einer Tiefe ist der Tanz der Seelen inmitten dieser Welt aus Licht. Wünsche, Träume stehen im Raum, werden verstanden ohne ausgesprochen werden zu müssen. Zeit steht still, gleichzeitig weit und endlos. 
Das Stück endet sacht, man kann es schon lange im Voraus erahnen und sich darauf vorbereiten. 
Letzte feine Töne, letzte Klänge, Hände halten sich fest, verschmelzen für einen kurzen Augenblick, lassen sich dann los, der letzte Blick in die Augen des Gegenübers, die letzte Berührung und die Seelen tauchen wieder ein ins Ich.

 

Freude bleibt, Liebe bleibt und Vertrauen trägt.