Der leidenschaftliche Jäger

 

 

Mit dem gierigen Blick eines Raubtieres schleicht, mit Speer und Armbrust bewaffnet, ein entschlossener Jäger durch den Wald.

 

Wache Tiere spüren seine gefährliche Nähe und seine Lust am Erlegen der Beute. Sie machen sich auf, ihm und seiner gespannten Armbrust zu entfliehen. Unwirklich scheint ihnen die Tatsache, noch einmal mit dem Leben davon gekommen zu sein und sie verstecken sich im Dickicht.

 

Andere Tiere, einen kurzen Moment zu vertrauensvoll, erliegen dem Speer des wilden Jägers, während ihre Seele leidvoll sich vom Körper löst und in eine andere Sphäre übergeht.

Kaum vom Schmerz des Todes erlöst, bestaunen sie den Jäger, wie er hoch erhobenen Hauptes mit schöner Beute aus dem Walde tritt, um sich, in der heimischen Stube angekommen, in den wildlederbespannten Sessel vor den Kamin zu setzen.

 

Die Gier für einen Moment erloschen, bis sie anderntags wieder aufflackert, und der unbarmherzige Jäger sich erneut in den Wald aufmacht, um Tiere, einen kurzen Moment zu vertrauensvoll, mit seinem Pfeil zu erlegen.

 

 

Wütend stapft sie durch das Moor,

Klagelaute dringen an ihr Ohr.

Äste greifen nach ihr, Gestalten flüstern ihr zu.

Schaut nach vorne, will ihr Ruh.

 

Erkennt das Licht, die Sonne, das Gras,

wirft sich nicht mehr vor zum Frass.

Sie sieht das Ende, nur noch einen Schritt,

nach vorn, nach vorn, der letzte Tritt.

 

Es ist geschafft, streiten sollen sie sich weiter allein,

sie ist nun endlich bei sich daheim.

Wut 

 

Wut frisst sich wie eine Made durch die Eingeweide.

Zähne, messerscharf, beissen sich vorwärts,

hinterlassen eine Spur der Verwüstung.

Blutend liegt Mensch am Boden und windet sich vor Schmerzen.

Made frisst sich gnadenlos weiter durch den Körper.

Bösartig, hungrig ist sie,

kennt keine Liebe, kein Mitgefühl. 

In einem Augenblick grösster Verzweiflung greift Mensch zum Messer.

Es ist egal ob Mensch stirbt oder lebt, muss sich von diesem Wesen trennen.

 Schneidet unter unendlichen Schmerzen die Made heraus,

steht auf und tritt mit festem Schritt darauf,

hört, wie sie unter der harten Schuhsohle zerplatzt.

Kein Mitgefühl, denkt Mensch.

Trotzdem bleibt die Unruhe zurück,

währenddem sich Mensch gesund pflegt. 

 

Hätte es eine andere Möglichkeit gegeben,

die Made loszuwerden? 

Mensch wird es nie erfahren. 

Ausgelaugt ist der Körper, 
zieht mich in die Tiefe.
Hell leuchtet das Licht,
zieht mich zu sich hin.

Das Ich zerreisst in tausend Stücke.
Lässt zurück den blutleeren Rest.
Glück und Schmerz so nah sie auch sind,
letzten Endes zerfetzt es dich und nichts bleibt.

Liebe lässt erstrahlen, 
Hass ist kalt und grau.
Du sollst nicht ewig prahlen, 
denk daran und handle schlau. 

Es macht mich traurig, dich zu sehen. 

Es zieht mich hin zu dir und stösst mich weg.

Zerrissen schaue ich dir zu und versuche nicht zu fühlen.

Lasse dich ziehen, lasse dich los, bis wir uns im Himmel wiedersehen.

Wenn das gesunde Gift sich einen Weg durch den Körper brennt, es schwächt - nicht nur das Böse, wenn du weisst, es wird endlos so weitergehen, wahrscheinlich bis ans Ende und du dich fragst, wann der Zenit des Ertragbaren erreicht ist, du dich mühsam auf den Beinen hältst und kämpfst um ein bisschen Würde, während in dir ein Kampf tobt und du Menschen hörst, die immerzu jammern, über nichts im Vergleich, dann kommst du nicht darum herum, darüber etwas zu schmunzeln, das Theaterstück des Lebens von aussen zu betrachten und es interessiert zu studieren. 

Denn die Seele wird nicht erreicht, durch diesen Kampf, wenn du austrittst aus diesem Spiel. 

Es ist dein Schutz, um nicht zu versinken in all dem, was dich umgibt, wie viele anderen, die meinen, die Welt drehe sich nur um sie...

Nein, die Welt dreht sich um niemanden von uns, sie dreht sich um das Sein, woher man kommt und wohin man geht, wohin die Reise führt, die mit der Geburt begann und niemals enden wird.

Du bist nicht hier und auch nicht dort. 

Du bist nicht in mir, einfach fort. 

Kalt legt sich die eiserne Hand um meine Mitte. 

Nimm mich doch bei dir auf, ich sag auch bitte. 

Warum hörst du mich nicht - siehst, dass ich leide?

Was mache ich falsch, warum lässt du mich so alleine?

Antworte mir doch endlich, so dass ich verstehe

und auf den rechten Weg vermag zu gehen. 

Schenk mir Liebe und Trost, Zuversicht und Wärme,

nimm den Schmerz von mir, aus meinen Gedärmen.

Öffne meine Augen, ich stehe ja da,

siehst du mich nicht, nimmst du mich nicht wahr?

Soll ich noch lauter schreien, um Hilfe bitten

oder soll ich echt an meiner Trauer ersticken?

Hilfe, hilfe, nimm mich auf,

ich klettere jede Himmelsleiter rauf.