Ihre Haare tanzten im Wind, ein Hauch von Traurigkeit umhüllte sie wie ein seidenes Tuch,

als sie das letzte Mal für eine lange Zeit zum Meer lief.

Das warme Wasser umspülte ihre Füsse, schien sie festzuhalten. Ihre Füsse gruben sich in den Sand.

Der Wind streichelte ihre Haut und liess sie einen Moment regungslos verharren.

Sie verneigte sich in Gedanken vor dem Meer, vor dem endlosen Blau, das sie bis in ihre Träume begleiten würde.

Sie verneigte sich vor der Sonne, die ihre letzten warmen Strahlen für diesen Tag aussandte und sie dankte dem Wind.

Er hat die Hitze des Tages in wunderschöne Wärme verwandelt.

Sie atmete die Meeresluft, das Salz, den Sand, die Freude und die Wehmut ein und liess zurück ein Stück Vergangenheit.

Bevor sie sich umdrehte, warf sie eine Kusshand Richtung Meer, drehte sich um und ging.

Wenn Blätter spielen,

wie Schnee vom Himmel fallen,

es klingt wie Regen,

wenn sie im Winde segeln...


...dann ist es Herbst,

die Luft erfüllt vom Geflüster der Blätter

und von Seelen,

die uns bald verlassen werden. 

Die Stille schweigt

Gedanken denken nicht

Ruhe fängt dich ein

Leben fliesst hindurch

Taten werden nichtig

Das Tor des Himmels öffnet sich für einen Moment und verzaubert die Welt,

berührt uns mit goldenem Licht und lässt uns ahnen,

was wir nicht zu glauben wagen.

Ich mag es hier zu sitzen, zu hören, was von aussen an mein Ohr gelangt,

wie das Plätschern des Wassers oder das Pfeifen der Vögel.

Schön ist auch der Moment, wenn meine Seele zu mir spricht,

wenn etwas von innen nach aussen dringt und ich höre,

was ich sonst nicht zu hören vermag und verstehe,

warum ich hier bin.

 

Tanzende Gestalten wirbeln durch den Wald,

sind nicht von hier und ziemlich alt.

Durchsichtig scheinen sie, körperlos,

Seelen wunderschön und gross.

 

Spielen verstecken und lächeln mir zu,

schenken Sicherheit und innere Ruh.

Grün leuchten die Bäume weich und warm,

nehmen mich gefühlvoll in den Arm.

 

Wind berührt mich sacht, gibt auf mich acht,

leuchten kann ich, weil jemand über mich wacht.

 

 


Blumen in der Nacht
 
Es regnet Blütenblätter auf mich herab in der Nacht,
wenn der Schlaf nicht kommen will mit aller Macht. 
Sanft berühren sie meine Schultern,
legen sich neben meinen Kopf und warten.
Ich fühl mich wie in einem Blumengarten.
Duft hüllt mich ein, macht mich ganz trunken.
In Gedanken versunken, schlafe ich meinen Schlaf,
in der Fantasie, in meiner Welt,
die ihre eigenen Geschichten erzählt. 

Schnee löscht Linien und Farben,

 legt leicht sein Weiss auf alles.

Kalt erwärmt er, was er bedeckt,

märchenhaft lässt er erstarren.

Ruhe bringt er, löscht Ton und Bild.

Mensch findet zu sich, in seiner Nähe.

Eine kleine Herbstgeschichte:

"Lass uns den Weg gemeinsam gehen?", meint das Blatt zum anderen. 

Zwei Blätter lösen sich vom Baum, lassen sich tragen im Wind, sind glücklich und geniessen die Stunden, die bleiben bis vertrocknet sie am Boden liegen, alt & runzlig aber glücklich & zufrieden, weil der Weg, der gemeinsam gelebt wurde, gut war - einfach gut.

Vielleicht hörst du sie noch flüstern, vielleicht auch noch leise lachen.
Hör gut zu, vielleicht geben sie dir etwas mit, das du kannst gebrauchen, auf deinem letzten Weg, für deine letzten Stunden, wenn du jemanden fragst: " Lass uns den Weg gemeinsam gehen?"

Ruhe kehre ein, 

deine Gegenwart ist so rein .

Das Tor zu dir ist geheim.

Manchmal find ich es und fühl mich daheim.