An einem stürmischen Sommertag

Sie blickt auf die vor ihr liegende Weite und fühlt seine Anwesenheit, bevor er ihr seine kräftigen Arme um die Taille schlingt und sie zwingt an ihn anzulehnen, ihr Gewicht seinem Körper zu übergeben. Er fasst ihre Hände, so dass sie sich nicht mehr bewegen kann. Fest und besitzergreifend ist sein Griff, als möchte er sie nicht mehr loslassen. Seine Wärme überträgt sich auf ihren Körper. Gefangen zwischen seinem harten Körper und seinen Armen fühlt sie sich sicher und geborgen. Wärme, gar Hitze breitet sich in ihr aus. 

Ganz nah fühlt sie seine Lippen an ihrem Ohr. 

Er flüstert ihr zu wie sehr er sie liebt und wie sehr er die vermisst hat. Ein zarter Kuss, fein wie der Flügelschlag eines Schmetterlings berührt er die Stelle hinter ihrem Ohr, die nur er kennt. 

Glück durchströmt sie, so sollte es sein. Die Sehnsucht nach ihm wird unerträglich. Sie fühlt seine Nähe, spürt seine Wärme an ihrem Rücken, seine Lippen berühren ihren Nacken. Sie möchte sich umdrehen, ihn halten, berühren, lieben am Ufer des Meeres. Mit geschlossenen Augen dreht sie sich zu ihm um.

Ein plötzliches Frösteln, ein leichtes Zittern, Kälte und sie fühlt ihn nicht mehr. Seine Wärme, sein Körper, sein Flüstern sind verschwunden. 

Tränen laufen ihr über die Wangen, als ihr bewusst wird, dass er nicht mehr da ist, nun schon seit einem Jahr, als die See ihn verschluckt hat an einem stürmischen Sommertag. Damals als ihr Herz drohte zu zerreissen und eine innere Kälte sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte, die sie nur in diesen kurzen Augenblicken verlor, wenn er sie besuchte, um ihr für einen Augenblick nah zu sein. 

 

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